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WB23 | Therapeutische Beziehung // WB23 | 28.04.2023 | 09:00:00 - 13:00:00

Kalender
WB-2023
Datum
28.04.2023 9:00 - 13:00

Beschreibung

Kurs-ModulWB23 | Therapeutische Beziehung // WB23 | 28.04.2023 | 09:00:00 - 13:00:00
Datum28.04.2023
Von09:00:00
Bis13:00:00
StandortBasel || Universitäre Psychiatrische Kliniken (UPK) - Basel
DozentSchmid Marc
WBWB23
ModulTherapeutische Beziehung // WB23
Modul-Beschreibung

Therapeutische Beziehungen

  1. Vermittelte Inhalte

Dieses Seminars zielt darauf ab, die Bedeutung der therapeutischen Beziehung für eine erfolgreiche Psychotherapie zu verdeutlichen. Es werden Kompetenzen vermittelt, wie man in schwierigen Therapiesituationen auf einer Metaebene die Interaktion analysieren und gegebenenfalls auch intervenieren kann. Es wird reflektiert, wie im Rahmen der therapeutischen Beziehungsgestaltung die zentralen, von Klaus Grawe formulierten menschlichen Bedürfnisse (Bindung, Kontrolle, Selbstwertschutz, Lustgewinn/Unlustvermeidung) und therapeutische Wirkfaktoren Ressourcenorientierung, Klärung, Problemaktualisierung und Unterstützung bei der Problemlösung adressiert werden können.

Das Seminar umfasst die folgenden vier theoretischen Blöcke:

  1. Theorieblock: In diesem Vortrag werden Forschungsergebnisse zu therapeutischen Beziehungen und ihrer Bedeutung für den Therapieerfolg berichtet, sowie verhaltenstherapeutische und systemische Konzepte zur Gestaltung zur therapeutischen Beziehung vorgestellt.
  2. Theorieblock: Im längsten Theorieblock wird in die zentralen Beziehungsbedürfnisse des Menschen eingeführt und überlegt, wie deren Frustration zur Entstehung von Beziehungsmustern und Bindungsrepräsentation führt, die sich dann in der therapeutischen Beziehung aktualisieren. Es wird analysiert, wie es möglich ist, sich für Übertragungs- und Gegenübertragungsgefühle zu sensibilisieren und daraus Ideen und Interventionen zur Ausgestaltung der therapeutischen Beziehung abzuleiten. Auch die wichtigsten Aspekte der Bindungstheorie werden bezüglich ihrer Bedeutung für die Psychotherapie und die Behandlungsplanung diskutiert. Welche Art der Beziehungsgestaltung braucht ein/e vermeidende/r, hoch unsichere/r und ambivalent gebundene/r Patient*in.
  3. Theorieblock: In diesem Teil des Seminars geht es dann auch sehr stark um Sprache und aktive Beziehungsgestaltung. Dabei wird auf die Schwierigkeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie eingegangen, mit negativen Zuschreibungen der Eltern zu ihren psychisch belasteten Kindern („unser Sohn ist faul“) umzugehen. Um die Beziehung zu den Jugendlichen zu stärken ist es oft wichtig, die Zuschreibungen in der Kommunikation mit der Familie zu verändern und zu reframen, um den Kontakt zu Kindern und Eltern nicht zu verlieren. Ausserdem wird anhand des Kommunikationsmodells von Friedemann Schulz von Thun aufgezeigt, wie wichtig es ist, auch in schwierigen therapeutischen Situationen auf der Selbstoffenbarungs- und Beziehungsebene zu kommunizieren, um Patienten zu erreichen – insbesondere Patienten, die mit sehr invalidisierenden Eltern aufgewachsen sind, interpretieren das Therapeutenverhalten in schwierigen Therapiesituationen sonst oft falsch.
  4. Theorieblock: Im letzten Theorieblock wird die Beziehungsgestaltung in verschiedenen Phasen einer Psychotherapie reflektiert, insbesondere die Spezifika zu Beginn und am Ende einer Therapie. Ausserdem werden die Bedeutung des Alters und der Erfahrung eines Therapeuten und die damit einhergehenden besonderen Herausforderungen in der Beziehungsgestaltung für junge Therapeuten reflektiert.

Neben den Theorieinputs besteht der Schwerpunkt des Seminars aus insgesamt sieben Arbeitsgruppen. Ein Teil der Arbeitsgruppen umfasst Aufgaben der Selbstreflektion, einige haben eher einen übenden Charakter. Die Übungen können bei Bedarf durch Demonstrationen durch den Referenten ergänzt werden.

  1. Vermittelte therapeutische Techniken
    1. Gegenübertragungsanalyse/Fallreflektion
    2. Reframing
    3. Auftragsklärung / Therapien beenden

 

  1. Im Seminar verwendete didaktische Mittel
    1. Arbeitsgruppen zur Selbstreflektion:
  • Welches Patientenverhalten trägt zu einer guten therapeutischen Beziehung bei, welches ist eher problematisch? Welches Therapeutenverhalten ist förderlich/problematisch?
  • Welche Balance in der Beziehungsgestaltung gibt es? Was ist der richtige Mittelweg?
    1. Arbeitsgruppen zur Übung:
  • Es werden Rollenspiele zu schwierigen Therapiesituationen gemacht (Patient kommt nicht, macht keine Hausaufgaben etc.).
  • Wie kann ich es anders sagen, um die Beziehung zum Jugendlichen zu stärken – Passgenaues Reframing von kinder- und jugendpsychiatrischen Symptomen und negativen Zuschreibungen von Eltern?
  • Kommunikation, Sprache und Interaktionsgestaltung in schwierigen Therapiesituationen?
  • Für einen schwierigeren Fall wird eine Gegenübertragungsanalyse durchgeführt, systemische/bindungstheoretische Aspekte bei der Beziehungsgestaltung betrachtet und Beziehungsfallen in diesem Zusammenhang analysiert. Die Systematik kann von den Auszubildenden relativ leicht auch auf eigene Fälle im Alltag übertragen werden.
  • Eine Übung umfasst die systemische Auftragsklärung. Im Rollenspiel soll die Situationen, dass eine jugendliche Patientin den/die Therapeuten*in bittet, ihr selbstverletzendes Verhalten vor den Eltern zu verschweigen, aufgelöst werden.

 

  1. Literatur
    • Znoj, H. (2005). Die therapeutische Beziehung aus verhaltenstherapeutischer Sicht. In W. Roessler (Ed.), Die therapeutische Beziehung (pp. 81-95). Berlin: Springer.